Wie bereits angekündigt, ist Tiflis in Georgien der nächste Halt der Gewerkschaftsschule auf ihrer Reise um die Welt.

Auch dieses Projekt wird mit Unterstützung der Österreichischen Entwicklungszusammenarbeit umgesetzt. Unsere Projekt und Co-Finanzierungspartner sind der Georgische Gewerkschaftsbund (GTUC) sowie die Friedrich Ebert Stiftung, die auch ein Büro in Tiflis betreibt.

Im Oktober 2017 konnte nach wenigen Monaten Vorlaufzeit, der erste Pilotdurchgang der Gewerkschaftsschule nach österreichischem Modell gestartet werden.

Zur Geschichte dieses Projekts/Wie kam die gewerkscahftsschule von der Republik Moldau nach Georgien?

Durch die Vernetzung des Institutul Muncii, des Bildungshauses des Moldauischen Gewerkschaftsbundes CNSM mit Gewerkschaften und Nichtregierungsorganisationen kamen VertreterInnen des Georgischen Gewerkschaftsbundes GTUC in Kontakt mit der Moldauischen Gewerkschaftsschule. Dieses Modell fand sogleich Gefallen bei Verantwortlichen des GTUC.

Vor diesem Hintergrund entstand nun dieses Projekt „Eine Gewerkschaftsschule für Georgien – ArbeitnehmerInnenbildung für eine stabile Entwicklung des Staates. A Trade Union School for Georgia – Workers education for country’s stable development”.

Dabei werden die Erfahrungen der Gewerkschaftsschule in Moldau/Chisinau eingearbeitet und auf die georgischen Realitäten angepasst.

Die Georgischen Gewerkschaften haben nun nach einer sehr repressiven Zeit unter den Vorgängerregierungen wieder etwas mehr Luft zum Atmen, wobei die Rahmenbedingungen äußerst schwierig sind, da die Rechte der ArbeitnehmerInnen in den letzten Jahren völlig abgebaut wurden. So wurden die Arbeitsinspektorate abgeschafft, Mindestlöhne existieren nur am Papier und sind unvorstellbar niedrig (zwischen acht und 55 Dollar monatlich), der Anteil des informellen und prekären Arbeitsmarktes ist groß. Es gibt kaum staatlich garantierte rechtliche Mindestabsicherungen, und kaum gültige Kollektivverträge. Dazu gibt es trotz des offeneren Klimas immer wieder sehr ernste Auseinandersetzungen und Konflikte, Streiks stehen immer wieder auf der Tagesordnung.

In dieser Situation benötigen der Georgische Gewerkschaftsbund mit seinen Teilgewerkschaften dringend Unterstützung.