Begegnung südliches Afrika: Arbeit und Leben global gedacht

Gemeinsam mit dem Dokumentations- und Kooperationszentrum Südliches Afrika (SADOCC) startet die Gewerkschaft GPA ab April das Weiterbildungs- und Dialogprojekt “Begegnung südliches Afrika. Arbeit und Leben global gedacht”, in dem sich GewerkschafterInnen, AktivistInnen sowie politisch Interessierte aus Österreich, Südafrika, Namibia, Zimbabwe und Mozambique zu Arbeits- und Lebensbedingungen austauschen und sich gemeinsam der Frage stellen: Wie schaffen wir global mehr soziale und wirtschaftliche Gerechtigkeit?

In Seminaren und interaktiven Workshops von ExpertInnen und lokalen AktivistInnen werden anhand von konkreten Fallbeispielen in den drei Themenfeldern Weinbau und –handel, Platin- und Rohstoffabbau sowie informelle Beschäftigung Zusammenhänge zwischen internationalem Handel, kolonialer Vergangenheit und regionalen Arbeits- und Lebensbedingungen aufgezeigt. Aber auch bestehende Gegeninitiativen werden besprochen.

Feierlicher Auftakt mit Heinz Fischer und diversen ReferentInnen

Zum feierlichen Auftakt zum Projekt laden GPA und SADOCC am Montag, 28.03.2022 ab 15 Uhr ein. Neben Grußworten von RednerInnen wie Altbundespräsident Heinz Fischer wird es diverse Kurzvorträge und Interviews von ExpertInnen und lokalen ProjektpartnerInnen geben. Im Open Space können sich die BesucherInnen detaillierter zu den Schwerpunktthemen informieren und in den Austausch kommen. Für das Wohlergehen ist außerdem mit simbabwischer Musik, südafrikanischem Wein und Snacks gesorgt.

Mitmachen

Das Projekt richtet sich an alle, die Interesse haben, sich neben ihrem Alltag weiterzubilden, über den Tellerrand zu schauen und hinter die Kulissen von Lieferketten zu schauen. Die Teilnahme ist kostenlos. Vorwissen und besondere Kenntnisse werden nicht benötigt, Englischkenntnisse sind jedoch von Vorteil. Beim Besuch von zwei Seminaren kann ein Teilnahmezertifikat ausgestellt werden.

Interesse? Hier kann man sich weiter informieren und für das Projekt und die Auftaktveranstaltung anmelden: oder per Mail an dialogprojekt@sadocc.at

Projektabschluss Auf in die Regionen!

Auf in die Regionen! Gewerkschaftliche Bildungsprogramme für Arbeitsrechte in Georgien

Das Projekt, das das Team von weltumspannend arbeiten in den letzten sechs Jahren sehr oft nach Georgien geführt hat.

Das Projekt, im Zuge dessen gemeinsam mit dem Georgischen Gewerkschaftsbund die gewerkschaftsschule in Georgien aufgebaut wurde.

Das Projekt, im Zuge dessen insgesamt sechs Gewerkschaftsschulen in der Hauptstadt Tbilissi, am Schwarzen Meer in Batumi und in der Textilproduktions- und Bergbauregion in Kutaisi durchgeführt wurden mit insgesamt 122 Teilnehmer*innen.

Das Projekt, im Zuge dessen zwei Organizing-Lehrgänge in Tbilisi angeboten wurden, die von 41 Teilnehmer*innen besucht wurden.

Das Projekt, im Zuge dessen ein regionales Gewerkschaftsbüro für die Region Imeretien eingerichtet wurde, wo Rechtsberatung für Mitglieder angeboten wird.

Das Projekt, im Zuge dessen die Fotoausstellung „Ringen um Arbeitsrechte in Georgien“ zu Arbeits- und Lebensbedingungen in Georgien in vier Städten gezeigt werden konnte: Gallneukirchen, Linz, Wien und Graz.

Dieses Projekt wird mit Jahresende abgeschlossen sein.

Wir danken unseren Partner*innen von der Österreichischen Entwicklungszusammenarbeit, vom Land OÖ sowie von der Friedrich Ebert Stiftung in Tbilisi und dem Georgischen Gewerkschaftsbund ganz herzlich für ihre Unterstützung und die gute Zusammenarbeit. Und wir wünschen der Gewerkschaftsschule in Georgien alles Gute für die Zukunft!

ILO und Katar sorgen für neue Ära der Transparenz zugunsten der Arbeitnehmerrechte

Die Internationale Arbeitsorganisation (ILO) und die Regierung Katars haben einen neuen Bericht über Arbeitsschutzbestimmungen für Arbeitskräfte in Katar veröffentlicht, der eine größere Offenheit und Transparenz zugunsten der Arbeitnehmerrechte widerspiegelt.

Der Bericht verdeutlicht neue Fortschritte seit der Einführung eines modernen Arbeitsbeziehungssystems in Katar, das u.a. Folgendes beinhaltet:

  • einen nicht diskriminierenden Mindestlohn für alle Beschäftigten, so dass 13% der Arbeitskräfte in Katar seit März 2021 höhere Löhne erhalten. Die Mindestlohnkommission wird 2022 eine evidenzbasierte Überprüfung des Mindestlohns vornehmen.
  • die Beendigung des Kafala-Systems durch die Abschaffung der Ausreisevisa und die Möglichkeit eines Arbeitsplatzwechsels für 242.870 Arbeitskräfte ohne die Genehmigung ihres Arbeitgebers zwischen dem 1. Oktober 2020 und dem 31. Oktober 2021.
  • Arbeitsgerichte, die Beschwerden im Zusammenhang mit der Nichtzahlung der Löhne und skrupellosen Arbeitgebern behandeln, einschließlich eines Unterstützungs- und Versicherungsfonds für Arbeitskräfte.
  • Hausangestellte erhalten einen standardisierten Arbeitsvertrag und eine Lohnabrechnung von ihren Arbeitgebern.
  • Gewählte Arbeitnehmerausschüsse behandeln Beschwerden auf betrieblicher Ebene, und in Sektoren wie dem Gastgewerbe, der Bauindustrie, der Sicherheitsbranche und dem Verkehrswesen wurden paritätische Ausschüsse gewählt.

“Der soziale Dialog zwischen Arbeitnehmern, Regierung und Arbeitgebern hat Katar bei seinen Arbeitsrechtsreformen als Muster gedient. Dies ist die Grundlage für die Beilegung von Arbeitnehmerbeschwerden und ein Standard für die Arbeitsbeziehungen in der gesamten Golfregion. Katars Arbeitsgesetze haben der Prüfung durch internationale Gewerkschaften standgehalten.

Ein Jahr vor der Fußballweltmeisterschaft in Katar stehen die Arbeitgeber nun auf dem Prüfstand, wenn es darum geht, ob sie die Gesetze zum Schutz der Arbeitnehmerrechte in Katar einhalten. Arbeitnehmerrechtsverletzungen können jetzt durch einen Dialog mit dem Arbeitsministerium oder über die Arbeitsgerichte geklärt werden. Skrupellose Arbeitgeber können sich nicht mehr verstecken ”, erklärt IGB-Generalsekretärin Sharan Burrow.

Gesetzliche Bestimmungen zum Schutz der Arbeitskräfte vor Hitzestress vom Mai 2021, mit denen die Zeiten, in denen nicht gearbeitet werden darf, ausgeweitet wurden, und die im Jahr 2019 durchgeführte größte weltweite Untersuchung über Hitzestress bilden eine klare Basis für die Gesundheits- und Sicherheitsbestimmungen am Arbeitsplatz. Die ILO-Analyse arbeitsbedingter Verletzungen in Katar und das hohe Maß an Transparenz seitens der katarischen Regierung sind ein Vorbild, an dem andere Länder gemessen werden können.

“Niemand geht zur Arbeit und rechnet damit, nicht wieder nach Hause zu gehen. Dass der Arbeitsschutz nicht als Arbeitnehmerrecht anerkannt wird, ist ein globaler Skandal. In Katar werden Fortschritte erzielt, von transparenten Daten, aus denen Gefahren für die Beschäftigten hervorgehen, bis hin zu praktischen Empfehlungen nicht nur zur Schulung der Arbeitskräfte mit Blick auf Gefahren, sondern auch zur Vollstreckung der Strafen für Arbeitgeber, die sich nicht an die Regeln halten. Dass in Katar jetzt offen über Unfälle berichtet wird, untermauert solide Sicherheitsmaßnahmen am Arbeitsplatz”, so Burrow.

Katars Arbeitsgesetze sind in der innerstaatlichen Gesetzgebung verankert, und obwohl die Arbeitskräfte jetzt über Rechte und Schutzmaßnahmen verfügen, werden die Inkraftsetzung und die Überprüfung im Vorfeld der Fußball-WM angesichts neu aufgedeckter Arbeitnehmerrechtsverletzungen die Gesetze weiterhin auf die Probe stellen.

“Es werden nach wie vor ausländische Arbeitskräfte nach Katar vermittelt, und wir werden nicht zulassen, dass dafür gesetzwidrige Gebühren erhoben werden. Die Arbeitgeber sollten gewarnt sein, dass diejenigen, die die gesetzlichen Bestimmungen ignorieren und rechtswidrige Vermittlungsgebühren verlangen, strafrechtlich verfolgt werden. Die Kultur der Straffreiheit für Arbeitgeber, die die neuen Arbeitsgesetze missachten, geht zu Ende. Die Arbeitskräfte in Katar verfügen über Rechte und Schutzmaßnahmen im Einklang mit internationalen Normen, die durch die Arbeitsgerichte gewahrt werden. Es wird Angst geschürt, um Beschäftigte einzuschüchtern und die mit Gewerkschaften und der Internationalen Arbeitsorganisation ausgehandelten Arbeitsgesetze zu diskreditieren. Die Gesetze sind vorhanden, jetzt müssen sie dazu genutzt werden, um die Arbeitnehmerrechte zu schützen und Missstände zu beseitigen”, fordert Sharan Burrow.

VIDEO: Industrie – gestern, heute, morgen?

Die Globalisierung hat für Deindustrialisierung in manchen Ländern Europas und für den Aufbau industrieller Produktionskapazitäten in anderen Teilen der Welt gesorgt (z.B. China als “Werkbank der Welt”). Bei der Veranstaltung “Nachgefragt: Industrie – gestern, heute, morgen?” am Mittwoch (3.11.) im Museum Arbeitswelt in Steyr wurde über die Bedeutung von Industrie für eine Gesellschaft gesprochen. Historiker Prof. Lutz Raphael beleuchtete Deindustrialisierung in der jüngeren europäischen Industriegeschichte, Julia Eder sprach über Ausgangslage, Herausforderungen und Chancen der österreichischen Industrie. Anschließend diskutierten die beiden über Zukunftsvisionen für die Industrie mit dem Nationalratsabgeordneten Alois Stöger und dem frisch zum Steyrer Bürgermeister gewählten Markus Vogl (SPÖ).

Neue Projektkooperation mit Südwind und RepaNet

AK – FAIRE ELEKTRONIK-LIEFERKETTEN

Problemstellung

Die Digitalisierung wird durch die Elektronikindustrie ermöglicht. Arbeiter*innen leiden aufgrund rechtlicher Grauzonen unter schlechten Arbeitsbedingungen. Leider ist die Ausbeutung von Arbeitnehmer*innen und der Natur Teil der alltäglichen Realität in der Elektronikindustrie und in deren vorgelagerten Rohstoffsektoren, welche die Basis der sich vollziehenden Digitalisierung bilden. Es fehlt an Transparenz in den Lieferketten und mangelt an Bewusstsein zu den Arbeitsbedingungen in der Elektronikindustrie. Unternehmen und auch öffentliche Institutionen richten sich bei der notwendigen Beschaffung von elektronischen Geräten eher nach den geringsten Kosten anstatt nach sozialen und ökologischen Kriterien.

Lösungsansätze

Mit Hilfe gewerkschaftlicher Aktivist*innen in den Produktionsländern recherchieren wir zu blinden Flecken in Bezug auf Arbeitnehmer*innenschutz und publizieren neue Fakten.

Für die Solidarität unter den Arbeiter*innen und die Möglichkeit zur Mitbestimmung braucht es Bewusstsein für diese Problemfelder der Digitalisierung. Mit Bildungsformaten für Betriebsrät*innen, Lehrlinge und Multiplikator*innen machen wir die realen Auswirkungen auf die Arbeitspraxis und Verbesserungsmöglichkeiten sichtbar.

Wir werden gemeinsam mit Betriebsrät*innen Muster-Kriterien für Ausschreibungen erarbeiten, welche bei der Beschaffung von Elektronik in den Betrieben eingesetzt werden sollen. Dadurch werden Arbeitnehmer*innen in Österreich digitale Geräte zur Verfügung haben, welche unter Achtung von Menschen- und Arbeitsrechten hergestellt wurden.

Projekt – Ziele

Im Projekt “AK – Faire Elektronik-Lieferketten” arbeiten RepaNet und weltumspannend unter der Leitung von Südwind von Oktober 2021 bis September 2023 an dem Ziel, die Lieferkette der Elektronikindustrie transparenter, gerechter sowie klima- und umweltfreundlicher zu gestalten.

Evaluierung der 5. Gewerkschaftsschule in Georgien

In der Hauptstadt Tbilisi wurde zwischen Oktober 2020 und Juni 2021 die bereits fünfte Gewerkschaftsschule in Georgien angeboten. Insgesamt haben 21 TeilnehmerInnen aus den Branchen Öffentlicher Dienst, Produktion, Bildung, Energie, Transport und Handel den Lehrgang absolviert. Die Trainingseinheiten fanden Pandemie-bedingt hauptsächlich online zweimal wöchentlich von 18 – 21 Uhr statt. Die Struktur und die Inhalte der Gewerkschaftsschule wurden grundsätzlich vom österreichischen Modell übernommen und inhaltlich im Laufe der letzten fünf Jahre an die Bedürfnisse der georgischen GewerkschaftsaktivistInnen angepasst.

Aufgrund der herausfordernden Covid 19 Situation wurde von den Projektträgern bei weltumspannend arbeiten auf die Reise nach Georgien zur Sicherheit aller verzichtet und eine Online-Evaluierung geplant. Diese wurde in drei Etappen mit den TeilnehmerInnen, den TrainerInnen und dem Projektteam durchgeführt.

Die Ergebnisse zeigen sehr deutlich, dass die AbsolventInnen, aber natürlich auch schon die TeilnehmerInnen der Gewerkschaftsschulen in Georgien eine wertvolle Ressource für die Aktionen des Georgischen Gewerkschaftsbundes darstellen. In den Evaluierungstreffen wurde ausführlich von den Protesten im Heilquellenort Borjomi berichtet. Die Belegschaft der Flaschenfabrik erwirkte über ausdauernde Proteste die erneute Etablierung eines Betriebsrates, nach der Demontage durch die Fabriksleitung. Als weiteres Beispiel wurden die Proteste von 4000 BergarbeiterInnen in Chiatura hervorgehoben, die sehr überlegt und deeskalierend geführt wurden und schließlich eine 30%ige Lohnerhöhung als Ergebnis vorweisen können.

Die Auseinandersetzung mit Social Media im Einsatz auf der Straße und der große Bedarf an Wissen über das Arbeitsrecht, speziell auch für Frauen, wurde bei den Treffen betont. Spürbar gestiegen ist der Bedarf und das Interesse an den Gewerkschaftsschulen im letzten Jahr zusätzlich durch die Verbesserungen im Arbeitsrecht und die Neustrukturierung des Arbeitsinspektorats.

Abschließend unterstrich Tamaz Dolaberidze, Vizepräsident des georgischen Gewerkschaftsbundes, die Branchengewerkschaften brauchen die Dienstleistung, die die Gewerkschaftsschule anbietet. Es ist ein tolles Projekt, dass handfeste Ergebnisse gebracht hat.

Tausende erhobene Hände gegen Kinderarbeit

Initiative „Kinderarbeit stoppen!“ ersucht Justizministerin Zadić um Unterstützung: Gesetzlich verbindliche Maßnahmen notwendig, um Ausbeutung von Kindern zu bekämpfen.

Stundenlang gebückt schuften, dabei Staub und toxische Pestizide einatmen, schwere Kakaosäcke schleppen oder in engen, metertiefen Bergwerksschächten das Leben aufs Spiel setzen: Laut neu veröffentlichter Zahlen von UNICEF und ILO sind weltweit rund 160 Millionen Kinder von Kinderarbeit betroffen, weitere 9 Millionen könnten aufgrund der Corona Pandemie bis 2022 dazukommen. Im internationalen Jahr gegen Kinderarbeit fordert die Initiative „Kinderarbeit stoppen“ ein entschiedenes Handeln der politischen Verantwortlichen und hat dazu heute über 2.300 Unterstützungsbotschaften an Justizministerin Alma Zadić übergeben.

Die Generalversammlung der Vereinten Nationen hat das Jahr 2021 zum internationalen Jahr zur Beseitigung von Kinderarbeit erklärt. Ziel ist es, im Rahmen der nachhaltigen Entwicklungsagenda Kinderarbeit bis zum Jahr 2025 vollständig abzuschaffen. Mit der internationalen Staatengemeinschaft hat sich auch Österreich dazu verpflichtet.

Gespräch mit Justizministerin Alma Zadić, u.a. mit Michael Wögerer, Projektleiter von weltumspannend arbeiten (Foto: Martin Gröbner)

Ein breites Bündnis rund um die Dreikönigsaktion der Katholischen Jungschar, FAIRTRADE Österreich, weltumspannend arbeiten (ÖGB), Jugend Eine Welt und die Kindernothilfe Österreich hat deshalb im Rahmen der Initiative „Kinderarbeit stoppen!“ dazu aufgerufen, aktiv zu werden: „Du hast es in der Hand – gemeinsam Kinderarbeit stoppen“. Menschen aus aller Welt zeigen symbolisch ihre Hand gegen Kinderarbeit und fordern die Politik zum Handeln auf. Die Mitmachaktion läuft noch bis Mitte Juli.

Als Zwischenetappe konnten heute über 2.300 Einsendungen an Justizministerin Zadić mit der Forderung, Kinderarbeit wirkungsvoll zu bekämpfen, übergeben werden. Begleitet von Kindern, die sich bereits im Vorfeld mit dem ernsten Thema auseinandergesetzt hatten, unterstrichen die Vertreter/innen vom Bündnis „Kinderarbeit stoppen” ihre zentralen Anliegen. Neben konkreter Unterstützung ärmerer Länder und dem Verzicht auf Produkte, in denen Kinderarbeit steckt, ist dies vor allem die gesetzlich verbindliche Verankerung von arbeits- und menschenrechtlichen Sorgfaltspflichten entlang der globalen Lieferketten.

Kinderarbeit ist trauriger Alltag

„Ich musste arbeiten, weil meine Eltern die Schule sonst nicht bezahlen konnten. In der Schule war ich dann oft zu müde, weil ich so viele Stunden arbeiten musste“, erzählt ein ehemaliger Kinderarbeiter auf den Plantagen von Sambia.

„Wir gehen jetzt täglich mit meiner Mutter zur Arbeit. Sie ist Maurergehilfin und ich arbeite mit ihr. Wir nehmen auch meinen achtjährigen Bruder mit, weil er nicht alleine zu Hause bleiben kann“, erzählt ein zehnjähriges Mädchen aus Guatemala.

Kinderarbeit prägt noch immer den Alltag vieler Familien aus Ländern, die mit Armut zu kämpfen haben. Die COVID-Pandemie hat die Lage noch verschärft. Eine neu veröffentlichte Studie der Österreichischen Forschungsstiftung für Entwicklung (ÖFSE) beleuchtet die globale Kakao- und Schokoladenwertschöpfungskette und zeigt: Auch die süßen Versuchungen in heimischen Supermärkten sind keineswegs frei von Kinderarbeit. Die Studie macht deutlich, dass es dringend weitergehender Bemühungen in Kooperation zwischen Unternehmen, Zivilgesellschaft und Politik bedarf, um Kinderarbeit in globalen Produktionsketten zu verhindern.

In Europa werden Unternehmen für die weltweite Rohstoffgewinnung und Produktion immer mehr in die Verantwortung genommen: In Deutschland hat sich die Bundesregierung auf einen gemeinsamen Entwurf für ein Lieferkettengesetz geeinigt. Dieses wird heute, Freitag, im Plenum des Deutschen Bundestags behandelt und soll noch vor den Wahlen im September beschlossen werden. Dem österreichischen Nationalrat liegt ebenso ein Entschließungsantrag für ein solches Gesetz vor.

Große Dynamik ist auch von einem Vorstoß auf EU-Ebene zu erwarten: Die Kommission will noch im Jahr 2021 einen Vorschlag für ein sektorübergreifendes Lieferkettengesetz einbringen. Das Europäische Parlament hat bereits im Februar 2021 Vorschläge für eine Richtlinie und Verordnungsänderungen vorgelegt.

Mach mit – zeig deine Hand gegen Kinderarbeit!

152 Millionen Mädchen und Buben müssen weltweit arbeiten. Viele von ihnen unter ausbeuterischen Bedingungen. Rund 73 Millionen Kinder sind von den schlimmsten Formen von Kinderarbeit betroffen. Aufgrund der globalen Covid-Pandemie werden es täglich mehr. Helfen wir mit, ihr Leid zu stoppen.  

Du hast es in der Hand – werde Teil einer großen gemeinsamen Mosaik-Wand, teile symbolisch deine Hand gegen Kinderarbeit und fordere damit die Politik zum Handeln auf. Zeig der ganzen Welt: Es ist an der Zeit Kinderarbeit zu stoppen!

So funktioniert es: Mach gleich hier ein Foto von deiner Hand und lade es direkt auf die Mosaik-Wand hoch!
(Kinderfotos bitte nur mit Einverständnis der Kinder und Eltern hochladen.

Eine Initiative von:
Dreikönigsaktion // Butterfly Rebels // Fairtrade // Jugend Eine Welt // Kindernothilfe // weltumspannend arbeiten