Informelle Beschäftigung im Südlichen Afrika und Österreich

Termin:

05. Oktober 2022, 9-13 Uhr

Ort:

Bildungs- und Begegnungszentrum Haus der Frau 
Volksgartenstraße 18, 4020 Linz 

Inhalt

Keinen Dienstvertrag, kein fixes Einkommen und keine soziale Absicherung zu haben, gehört laut OECD für mehr als die Hälfte der globalen Erwerbsbevölkerung zur Lebensrealität.

Im südlichen Afrika ist das Phänomen besonders stark verbreitet mehr als 2/3 der „Beschäftigten“ arbeiten in der „Schattenwirtschaft“. Das heißt, dass sie über kein geregeltes und stabiles Beschäftigungsverhältnis verfügen, somit auch keine Rechte, keine Interessensvertretung, keine Absicherung in Notfällen und im Alter und unregelmäßige Einkommen haben. Besonders Frauen arbeiten überdurchschnittlich häufig informell und tragen die sozio-ökonomischen Konsequenzen.

Auch wenn nicht immer sichtbar – prekäre und informelle Arbeit gibt es nicht nur in weit entfernten Ländern, sondern auch in Österreich. Immer mehr Menschen sind von atypischen Beschäftigungsformen und prekären Arbeitsverhältnissen betroffen. So arbeiten bspw. viele Migrant:innen aufgrund ihres Aufenthaltsstatus vermehrt informell.

In diesem Seminar beschäftigen wir uns mit Ursachen, Strukturen und Auswirkungen von informeller Beschäftigung im südlichen Afrika sowie Österreich und überlegen, welche Auswege und Lösungen sich daraus ergeben.

  • Informelle Beschäftigung – Was ist das eigentlich genau?
  • Welche Ursachen und globale Zusammenhänge der „Schattenwirtschaft“ bestehen?
  • Warum ist Prekarität weiblich? Die Rolle von Frauen im informellen Sektor
  • Und nun? Sozialpolitische Ansätze, kollektive Lösungsstrategien und aktivistische Organisationsformen hier und dort – mit Beispiel aus Zimbabwe: Zimbabwe Chamber of Informal Economy Associations
  • Undokumentierte und prekäre Arbeit in Österreich am Beispiel von UNDOK (Beratungsstelle für undokumentierte Arbeitende)

Referent:innen

Dr. Barbara Rohregger
Beraterin für Sozialpolitik und Soziale Absicherung 

Mehr als 18 Jahre Erfahrung in der Forschung und Beratung für sozialpolitische Fragen im Austausch mit bilateralen und internationalen Organisationen (GIZ, KFW, DEZA, WHO, WHO Euro, UNDP, UNCDF, UNICEF). Ländererfahrungen: u.a. Malawi, Pakistan, Slowenien, Südafrika, Tansania, Tadschikistan, Turkmenistan, Simbabwe.

Sónia Melo
UNDOK – Anlaufstelle zur gewerkschaftlichen Unterstützung undokumentiert Arbeitender

Eine Initiative von mehreren Fachgewerkschaften, der Arbeiterkammer Wien, der ÖH Bundesvertretung, von NGOs aus dem fremden- und asylrechtlichen Bereich sowie von selbstorganisierten Migrant*innen und antirassistischen und basisgewerkschaftlichen Aktivist*innen.

Wenn Sie an dem Seminar teilnehmen möchten, melden Sie sich bitte unter dialogprojekt@sadocc.at an.