Um K(n)opf und Kragen
Arbeitskämpfe und Arbeitsbedingungen in der kambodschanischen Bekleidungsindustrie

In letzter Zeit häufen sich die erschreckenden Ereignisse in der Bekleidungsindustrie. Eine Horrormeldung jagt die nächste: jüngstes Beispiel hierfür ist Kambodscha. Bei einem Streik Anfang des Jahres für bessere Mindestlöhne wurden 4 Menschen erschossen, 40 schwer verletzt und 23 festgenommen. Nach wie vor sind tausende TextilarbeiterInnen Kambodschas unmenschlichen Bedingungen ausgesetzt. Exzessive Überstunden, schlechte Belüftung, chemische Dämpfen, Hitze und Unterernährung führen dazu, dass viele von ihnen am Arbeitsplatz ohnmächtig werden – für einen derzeitigen Mindestlohn von 100 USD. Namhafte europäische und amerikanische Modemarken wie H&M, GAP, Levi Strauss & Co, Adidas und Target lassen in Kambodscha produzieren. Die rund 500.000 NäherInnen profitieren davon jedoch nicht. Lediglich ein Prozent der durchschnittlichen Kosten eines Kleidungsstücks ergeht als Lohn an den/die NäherIn. Aktuell kämpfen Gewerkschaften und Beschäftigte in der Bekleidungsindustrie für bessere Arbeitsbedingungen und einen Lohn von 177 USD, der als Minimum zur Abdeckung der täglichen Bedürfnisse notwendig ist. ArbeitnehmerInnenrechte werden hier mit Füßen getreten. Doch welche Möglichkeiten haben wir hier, damit unser Konsum nicht auf den Schultern der NäherInnen ausgetragen wird?

Den Welttag für menschenwürdige Arbeit nehmen weltumspannend arbeiten, Arbeiterkammer und ÖGB zum Anlass, um mit dieser Veranstaltung auf die aktuelle Situation in der Bekleidungsindustrie aufmerksam zu machen.

Programm:

  • 18:00 Uhr Begrüßung
    • Georg Rathwallner, Leiter der Abteilung Konsumentenschutz, AK Oberösterreich
    • Peter Schissler, Bundessekretär PRO-GE, Vorsitzender weltumspannend arbeiten
    • Christine Lengauer, Präsidiumsmitglied ÖGB, ÖGB Landesfrauenvorsitzende
  • 18:15 Uhr
    • Der Kampf der TextilarbeiterInnen in Kambodscha, Ath Thorn, Präsident der unabhängigen kambodschanischen TextilarbeiterInnengewerkschaft C.CADWU
  • 18:45 Uhr
    • NäherInnen verdienen mehr: Existenzlohn für alle!, Michaela Königshofer, Leiterin Clean Clothes Kampagne Österreich
  • 19:15 Uhr Podiumsdiskussion
    • Ath Thorn, Präsident der unabhängigen kambodschanischen TextilarbeiterInnengewerkschaft C.CADWU
    • Michaela Königshofer, Leiterin Clean Clothes Kampagne Österreich

Ca. 20:30 Uhr Ende und kleiner Imbiss

Moderation: Claudia Riedler-Bittermann, OÖN

Anmeldung: bis 7. Okbtober bei renate.auerboeck@oegb.at, 0732/665391/6014

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